GÉRARD HADDAD (Paris):

FLYER-HADDAD-APR21

Der Ursprung
der Gewalt

ÖFFENTLICHER
GASTVORTRAG
Fr. 23. APRIL 2021
UM 19.30 – 21.30 h

französisch/deutsch (mit Übersetzung)
Moderation: André Michels

Teilnahme online via ZOOM
Zugangsdaten bei Anmeldung
unter: info@psa-kolleg.de
Kostenbeitrag: 10 €/ 5 €
Infos: www.psa-kolleg.de

Die Frage nach der Gewalt und ihrem Ursprung, ihrer periodisch auftretenden Entfesselung, ist eines der großen Rätsel, das der Anthropologie aber auch der Psychoanalyse aufgegeben ist. Kann man sich damit begnügen, sie auf eine animalische und biologische Dimension zu reduzieren?
Nach Freud gilt sowohl in „Totem und Tabu“ als auch in „Der Mann Moses und die monotheistische Religion“ der Vatermord, die Ermordung eines hypothetischen Urvaters als Musterbeispiel für den Gewaltakt.
Dies steht im Widerspruch zur biblischen These, nach der am Anfang der Menschheit und der Kultur der Brudermord steht, die Ermordung Abels durch Kain.
Über diese beiden gegensätzlichen Annahmen wird sich unsere Diskussion drehen.

*Gérard Haddad ist Psychoanalytiker in Paris und Autor zahlreicher Bücher, insbesondere zu Fragen der Beziehung zwischen Judentum und Psychoanalyse. In „Le jour où Lacan m‘a adopté“ („Der Tag an dem Lacan mich adoptiert hat“) von 2002 schildert er seine Analyse mit Lacan. Sein jüngst erschienenes Buch: „À l‘origine de la violence: d‘Oedipe à Cain, une erreur de Freud ?“ (Am Ursprung der Gewalt: von Ödipus zu Kain, ein Irrtum Freuds?) war der Anlass, Gérard Haddad zum öffentlichen Vortrag des Psychoanalytischen Kollegs einzuladen.